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DER PROTOTYP

2 Häuser = 1 Haus.

"one2one prototype" und "Tante Ju" sind in Zusammenarbeit mit Christoph Chorherr als Bauherr (S²arch - Social Sustainable Architecture) und Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Peter Schreibmayer im Rahmen von Lehrveranstaltungen der TU Graz entstanden. Sie zeigt zwei Häuser, die sich in ihrem Aussehen deutlich voneinander unterscheiden und deren Abstand zueinander 7.000 km (Österreich – Afrika) beträgt.

Trotzdem sind sie – materiell gesehen – ein Haus.

Denn die Bauelemente des einen wurden nach dessen Abbau zur Errichtung des zweiten verwendet. Die beiden Häuser und die Verwandlung, die dazwischen liegt, demonstrieren zweierlei: Einerseits ein völlig neues Bausystem (kein Container) auf der Basis eines einzigen Elementtyps und zum anderen einen Weg, wie durch intelligente Nutzung der Ressource Raum, Wohnen auch auf engstem Raum möglich ist.

Das erste Haus (one2one prototype, 2 Pärchen-Wohneinheiten bzw. 1 Familieneinheit) war ein Demonstrationsobjekt. Es wurde in wenigen Tagen in zentraler Grazer Innenstadtlage (Mariahilferplatz) aufgestellt und der Öffentlichkeit präsentiert. Das enorme Interesse, das diese Ausstellung ausgelöst hat, war Beweis dafür, dass die Grundannahme eines Bedarfs nach neuen Wohnideen und nach leistbarem Wohnraum zutreffend ist und aktuelle Brisanz besitzt.

In diesem Haus (Pärchen-Einheit im Erdgeschoß) wurde gekocht und übernachtet, gearbeitet und diskutiert, wurden Besucher empfangen und Partys gefeiert – es hat seine architektonische Qualität und seine Wohn- und Gebrauchstauglichkeit eindrucksvoll bewiesen. Im nächsten Schritt wurde das Objekt in seine Elemente zerlegt, zwischengelagert und danach in einem Container nach Südafrika transportiert. Dort wurde es im Rahmen von Christoph Chorherrs Ithuba Skills College in Johannesburg unter ausschließlicher Verwendung der "alten" Elemente zu einem neuen, ganz anderen Haus (Tante Ju – 1 Lehrerwohneinheit) zusammengesetzt, indem aktuell ein Lehrerehepaar mit 2 Kindern wohnt.

Es hat sich gezeigt, dass wir dem ehrgeizigen Ziel, das wir uns gesteckt hatten, sehr nahe gekommen sind: Das System funktioniert. Es vereinfacht den gesamten Entstehungsprozess eines Hauses, spart Zeit und reduziert Kosten - einfacher, schneller, flexibler ist Planen und Bauen eigentlich nicht möglich. Und es ist ein intelligentes Beispiel dafür, dass architektonische Vielfalt und gestalterische Qualität auch mit einem Minimum an Komponenten möglich ist.

Bei dieser Gelegenheit bedanken wir uns gleich mal bei zweien,
die es mehr als verdient haben (... auch wenn sie sich nicht gern beweihräuchern lassen)!
Zwei aus dem Kreise unserer Mentoren und Freunde:
Bei bei unserem Spezl und Mentor "Mr. Density" Architekt Dipl.–Ing. Gernot Kupfer und
unserem Kollegen und Meister, der uns in Bezug auf EINEWAND sehr geprägt hat,
dem "Mastermind" des Minimal Housings Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Peter Schreibmayer.